Magyar Vizsla - vom Schützenhof
Der Magyar Vizsla, meine große Liebe...
Zunächst zur offiziellen Kurzbeschreibung dieser wundervollen Rasse
Wesen und Verwendung:
Bei der Jagd wird der Magyar Vizsla ziemlich universell eingesetzt, er ist ein hervorragender Schweißhund, apportiert gerne mit weichem Fang, er vereint die Vorzüge eines Windhundes, Ausdauer und Schnelligkeit, mit Spur und Fährtensicherheit. Er ist ausgesprochen lernwillig. Seine Menschenfreundlichkeit, seine Sensibilität und Anhänglichkeit verbieten die Zwingerhaltung. Bei ausreichender Beschäftigung kann er als Familienhund gehalten werden.
Der Magyar Vizsla ist ein sehr sensibler Hund, der keine raue, harte, laute, grobe Behandlung in Erziehung, Ausbildung und Haltung verträgt. Äußerst ausgeprägt ist sein körperliches Kontaktbedürfnis, er weicht seinem Führer buchstäblich nicht von der Seite. Ein Vizsla braucht ausreichende und artgerechte Beschäftigung. Das ist zum einen der jagdliche Einsatz und sind zum anderen vielfältige Möglichkeiten in der Rettungshundearbeit oder dem Hundesport wie beispielsweise Fährtenarbeit, Mantrailing oder Agility. Der Magyar Vizsla benötigt neben Auslauf und Bewegung entsprechende geistige Auslastung. Eine Unterforderung des Magyar Vizsla kann zu Verhaltensproblemen führen.
Beschreibung:
Bei diesen eleganten Hunderassen werden die Rüden 58–64 cm und die Hündinnen 54–60 cm hoch. Der Körper ist muskulös, aber schmal.
Der kurzhaarige Magyar Vizsla kommt in allen Farbnuancen von Semmelgelb bis Dunkelgold vor.
Kleine (5 cm) weiße Abzeichen auf der Brust werden bei beiden Rassen akzeptiert. Geflecktes Fell ist jedoch unerwünscht. Die Farbe der mittelgroßen Augen ist an die Fellfarbe angepasst, normalerweise nie stechend oder kalt. Dunklere Augen werden jedoch, wie auch bei vielen anderen Jagdhunderassen, auffallend hellen Augen gegenüber bevorzugt. Die Ohren sind tief angesetzt, hängen dicht an den Wangen herunter und sind unten abgerundet. Die Lefzen sind anliegend, niemals hängend. Kehllappen (Wamme) sind unerwünscht. Die Rute wird waagerecht getragen. Das Kupieren der Rute ist in Deutschland unter der Maßgabe jagdlicher Führung erlaubt, sonst durch das Tierschutzgesetz verboten.
Herkunft und Geschichtliches:
Die Rasse Magyar Vizsla entstand Anfang des 20. Jahrhunderts. Jedoch bereits die Magyaren brachten einen solchen Hundetyp aus Asien mit, als sie im 9./10. Jahrhundert das Karpatenbecken besiedelten. Die goldene Farbe hat den Zweck einer Tarnfarbe in den Steppen und Getreidefeldern. Die Vorfahren dieser Hunderasse verschwanden im 19. Jahrhundert immer mehr als Pointer, Setter und Vorstehhunde in Mode kamen. Etwa um 1920 besann man sich auf den alten Jagdhundtyp und begann den Bestand zu registrieren. Am 29. Mai 1920 wurde die „Ungarische Vizsla-Züchtervereinigung“ gegründet, die diesen Hund züchterisch betreut. Nach weiteren Rückschlägen durch die Weltkriege gewann der Vizsla immer mehr Liebhaber. Mittlerweile sind die Rassebestände gesichert. In Deutschland werden pro Jahr ca. 150 Welpen geboren. Den Magyar Vizsla gibt es in zwei Fellvarianten: Kurzhaar und Drahthaar. Die drahthaarige Variante entstand durch die Einkreuzung von Deutsch Drahthaar und ist seit 1965 von der FCI anerkannt.
(Quelle: wikipedia.org)
Was der Magyar Vizsla für mich verkörpert
Den ersten Magyar Vizsla lernte ich im Jahr 2002 kennen. Ein guter Freund besaß einen Magyar Vizsla Rüden namens Odin. Dieser Hund faszinierte mich sofort aufgrund seines Verhaltens. Für ihn gab es nur sein Herrchen, jegliche Versuche meinerseits, ihn für mich zu begeistern scheiterten in dem Moment, als sein Herrchen den Raum verließ. Er war nicht unfreundlich oder gar abweisend, ich wurde freundlich begrüßt, Streicheleinheiten wurden entgegen genommen und für den Rest … war ich einfach unwichtig. Dieser Hund klebte dermaßen an seinem Herrchen, dass ich glaubte, er sei entsprechend „erzogen“ worden. Dem war aber nicht so, wurde ich aufgeklärt – diese Hunde prägen sich sehr stark auf ihre Familie.
Da ich seinerzeit einen wundervollen Golden Retriever Rüden an meiner Seite hatte, der alles tat – nur nicht mir folgen (wenn er nicht wollte, wollte er einfach nicht), fand ich den Vizsla Rüden Odin noch um so faszinierender.
Wie gern hätte ich einen solch treuen Gefährten an meiner Seite?! Dennoch dauerte es noch 2 Jahre, bis ich endlich einen Magyar Vizsla Züchter fand, der seine Hunde NICHT nur ausschließlich in Jägerhände abgab.
Von da an war ich der Rasse endgültig hoffnungslos verfallen...
Dennoch rate ich davon dringend ab zu behaupten, der Magyar Vizsla sei ein Hund für Jedermann!
Der Magyar Vizsla stellt durchaus Ansprüche an seinen Besitzer! Wir sind jedoch der Meinung, ein Magyar Vizsla kann als Familienhund sehr glücklich sein, wenn
… man dazu bereit ist, dem Vizsla seine gesamte Freizeit zu schenken!
… der Hund ABSOLUTEN Familienanschluss bekommt (Zwingerhaltung ist TABU!)
… man nichts dagegen hat, dass der Vizsla einen überall hin (und ich meine wirklich überall, auch schon mal aufs WC!) begleiten möchte!
... man nicht sofort einen Herzinfarkt bekommt, weil der Vizsla auf unangeleinten Spaziergängen einen imensen Radius ausfüllt (keine Sorge, er wird sie NIE aus dem Blick verlieren!)
... man damit Leben kann, dass der Magyar Vizsla ein Pattex-Hund ist, soll heißen, dass er zeitweise schon recht aufdringlich wirken kann!
… man sein Sofa mit ihm teilt, denn der Vizsla hat ein ausgesprochen ausgeprägtes körperliches Kontaktbedürfnis!
… man kein Problem damit hat, dass der Vizsla jeden „Eindringling“ energisch stellt und auch verbellt!
… man bereit ist liebevoll und konsequent zu sein, denn grobe Behandlung verträgt der Vizsla (wie auch jeder andere Hund) nicht!
Anzumerken sei, dass bei konsequenter Inkonsequenz der Vizsla es ganz schnell raus hat, einen charmant um die kleine Kralle zu wickeln und ehe wir uns versehen, tun wir was ER gerne möchte und nicht umgekehrt!
Bitte vermeiden sie UNBEDINGT, alle möglichen Hundesportarten am besten zeitgleich mit ihm ausüben zu wollen – ER wird es können, doch ehe sie sich versehen, haben sie ein hysterisches Bündel am anderen Ende der Leine, welches – weil er zu sehr hochgefahren wurde – nicht mehr entspannen kann! Das macht auf Dauer krank!
Bewegung – Arbeit – RUHE! Je mehr sie mit ihrem Hund anstellen, umso mehr wird er es einfordern! Bitte bedenken sie – tägliche 15 Kilometer Radtouren im Sommer, wird der Hund im Winter genauso einfordern!
In der Ruhe liegt die Kraft! Sorgen sie für diese RUHE unbedingt, auch und gerade wenn sie Kinder haben. Der hysterisch kläffende (fordernde) Balljunky macht auf Dauer keinen Spaß, glauben sie mir bitte!
Je entspannter, ruhiger und ausgeglichener sie auf ihren Hund wirken, desto mehr überträgt sich das auf ihren Magyar Vizsla.
Suchen sie sich eine Sportart mit ihrem Hund aus, die ihnen beiden Spaß macht und sie werden eine glückliche und von Vertrauen geprägte Beziehung haben.
Der Magyar Vizsla wird sich ihnen und ihren Lebensumständen anpassen. Sie werden merken, wenn er nicht ausgelastet ist – denn dann macht er allerlei Blödsinn im Haus. Wenn sie nun von Beginn an ZU VIEL mit ihm machen, werden sie das Pensum nur sehr mühsam wieder herunterschrauben können.
Wenn Sie Fragen haben, dürfen sie uns jederzeit gerne Anrufen, oder eine eMail schicken – wir werden ihnen sehr gerne weiterhelfen.
Unsere Magyar Vizsla Welpen geben wir sowohl in Jägerhände als auch in Familien ab. Wir haben bei den Verpaarungen auf entsprechende Anlagen geachtet und vermieden, die harten Linien einzukreuzen (ein Magyar Vizsla muss kein Wildschwein stellen und angehen/dies wird teilweise auf den jagdlichen Wettbewerben verlangt und verschiedene Zuchtlinien tragen dieser Anforderung bereits Rechnung mit dem Resultat, dass bereits Junghunde sich knurrend ihrem Hundehalter widersetzen!).
Dennoch sind die jagdlichen Anlagen unserer Hunde sehr gut und werden sicher jedem Jäger Freude bereiten.
Bei der Auswahl des richtigen Hundewelpen – werden wir sehr genau auf ihre Lebensumstände gucken und darauf, wofür ihr Hund später einmal verwendet werden soll (jagdlich, Hundesport, Familienbegleithund, Therapiehund usw.). Wir werden entsprechende Tests an unseren Welpen vornehmen, um die Charaktere der einzelnen Hundekinder gut und detailliert beschreiben zu können.